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Homöopathischer Wirkstoff Kalium

Kalium

Kurz erklärt!

Kalium (K) ist ein häufig vorkommendes, chemisches Element mit der Ordnungszahl 19 im Periodensystem und zählt zu den Alkali-Metallen. Es ist für alle tierischen Lebewesen ein essentielles Element und muss über die Nahrung aufgenommen werden. Im tierischen Organismus zählt es zu den häufigsten anorganischen Ionen und ist an den physiologischen Prozessen der Zellen aller Lebewesen beteiligt. So ist es für die Funktion des Nervensystems, die Muskelfunktion sowie für den Blutkreislauf wichtig. 

Im Folgenden klären wir, was Kalium ist, wofür und wie viel wir es brauchen, in welchen Lebensmitteln es enthalten ist, welche Blutwerte normal sind und was es für unsere Gesundheit leisten kann.

1. Was ist Kalium?

Kalium (K) ist ein häufig vorkommendes, chemisches Element, das für alle Lebewesen ein essentieller Mineralstoff ist. Der deutsche Name leitet sich aus dem arabischen al-qalya ab, was so viel wie Pflanzenasche bedeutet. 1807 gelang es Humphry Davy das Alkalimetall aus Pottasche zu gewinnen, weshalb er es zunächst Potassium nannte. Später setzte sich aber der Name Kalium durch.

In der Erdhülle zählt es zu den zehn häufigsten Elementen und tritt auch in vielen Mineralien der Erdkruste auf. Allerdings kommt der Mineralstoff in der Natur nur in Form von Kaliumverbindungen vor, so z.B. im Meer als Kalium-Salz.

Da es im Meer als Salz vorliegt, haben sich auf ehemaligen Meeresböden häufig Verdampfungsablagerungen aus Kalisalz gebildet. Diese werden nun im Bergbau abgebaut. Auch das Wasser des Toten Meeres wird von Israel und Jordanien zur Kali-Gewinnung genutzt. Im Toten Meer ist die Kaliumkonzentration im Gegensatz zu den großen Ozeanen sehr hoch. 

Kaliumsalze werden hauptsächlich als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt, da Pflanzen sie zum Wachsen brauchen und der Boden durch die intensive Nutzung der industriellen Landwirtschaft häufig nur noch einen geringen Kaliumanteil aufweist. 

2. Wofür braucht der Körper Kalium?

Das Alkalimetall hat für unseren Körper verschiedene Bedeutungen. Wir nehmen es über die Nahrung auf und scheiden es über die Niere wieder aus.

Das in unserem Körper enthaltene Kalium ist zu 98 % im Zellinneren verortet, während nur 2 % davon außerhalb der Zellen vorliegen. Da Natrium mit Kalium zusammenwirkt, ist ein ausgeglichener Natrium-Kalium-Haushalt wichtig. De kann z. B. gestört sein, wenn man zu viel Natrium aufnimmt. dann kommt es zu einer vermehrten Kaliumausscheidung.

Die wechselseitige Beeinflussung von Natrium und Kalium wird auf verschiedenen Ebenen sichtbar. Das Na+/K+-Verhältnis ist z. B. wichtig für den Erhalt der Membranfunktion aller Körperzellen. Die so genannte Na+/K+-ATPase, eine Ionenpumpe in der Zellmembran, hält die Konzentrationsunterschiede zwischen der hohen Kaliummenge im Zellinneren und dem Natrium im Zelläußeren aufrecht. So wird das Membranpotential reguliert und das Ruhepotential der Zelle bleibt erhalten. Für die Signalweiterleitung zwischen den Zellen sorgt die Ionenpumpe dafür, dass Natrium in die Zelle einströmt, wodurch ein Kaliumausstrom aus der Zelle verursacht wird. Daraus entwickelt sich ein Aktionspotential, das dann wiederum der Signalweiterleitung zwischen den Zellen dient. 

Darüber hinaus dient Kalium der Aktivierung bestimmter Enzyme, z.B. für die Proteinsynthese und ist an der Regulation des pH-Werts in den Zellen sowie an der Regulation des Blutdrucks beteiligt. 

3. Wie viel Kalium brauchen wir?

Normalerweise kann genug Kalium über die Ernährung aufgenommen werden. Eine Ernährung, die hauptsächlich aus tierischen Lebensmitteln besteht, ist allerdings eher kaliumarm und kann daher zu einer zu geringen Kaliumversorgung führen. Daher sollte auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend pflanzlichen Lebensmitteln geachtet werden.

Der empfohlene Tagesbedarf für Erwachsene liegt bei 4000 mg Kalium/ Tag.

Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr:

AlterKaliumbedarf (mg/Tag)
0 bis unter 4 Monate400
4 bis unter 12 Monate 600
1 bis unter 4 Jahre1100
4 bis unter 7 Jahre1300
7 bis unter 10 Jahre2000
10 bis unter 13 Jahre2900
13 bis unter 15 Jahre3600
15 bis unter 19 Jahre4000
Erwachsene4000
Schwangere4000
Stillende4400

Quelle: DGE-Referenzwerte (Stand: 2016) 

4. Welche Lebensmittel haben einen hohen bzw. niedrigen Kaliumgehalt?

Der Kaliumbedarf kann meistens durch eine ausgewogene Ernährung gedeckt werden. Den höchsten Kaliumgehalt haben unverarbeitete Lebensmittel, da es bei der Verarbeitung häufig verloren geht: Wenn Gemüse in Wasser ziehen gelassen oder gekocht wird, geht ein großer Kaliumanteil aufgrund des osmotischen Drucks in die Flüssigkeit über. Wird die Flüssigkeit nicht weiterverwendet, geht es somit verloren. Wenn aus gesundheitlichen Gründen die Ernährung kaliumärmer gestaltet werden soll, kann man sich diesen Vorgang aber auch zunutze machen und Gemüse absichtlich wässern, um den Kaliumgehalt zu reduzieren. 

Ein großer Kaliumgehalt lässt sich in Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Pilzen und Grünkohl finden. Einen geringen Kaliumgehalt haben dagegen Weizenprodukte, Salat, Zwiebeln, Äpfel und Birnen.

5. Welche Blutwerte sind normal?

Der Kaliumwert wird standardmäßig bei den meisten Blutuntersuchungen bestimmt. Eine Hypokaliämie führt zu einer verringerten Erregbarkeit, eine Hyperkaliämie zu einer erhöhten Erregbarkeit der Zellen. Dies hat Auswirkungen insbesondere auf die Muskel- und Herzfunktion. 

Wenn die Symptome auftreten, die auf einen Kalium-Mangel oder Überschuss hinweisen, sollte unbedingt eine Kalium-Messung erfolgen. Bei einem Kaliummangel wird über eine Untersuchung des Urins bestimmt, ob der Körper Kalium über den Darm oder die Nieren verliert. 

AlterKalium-Normwert im Serum (mmol/l)
0 bis 7 Lebenstage 3,2 – 5,5
8 bis 31 Lebenstage3,4 – 6,0
1 bis 6 Monate3,5 – 5,6
6 Monate bis 1 Jahr3,5 – 6,1
> 1 Jahr3,5 – 6,1
Erwachsene3,8 – 5,2

Quelle: netdoktor (V. Dahm und e. Rudolf Müller) – Stand: 7.12.2017 

6. Was kann man tun, wenn die Kalium-Werte zu hoch/ zu niedrig sind?

Bei einem akuten Anstieg oder Abfall des Kaliumspiegels werden Sofortmaßnahmen eingeleitet. Sind die Werte chronisch erhöht, wird auf eine kaliumarme Ernährung umgestellt. Bei einem chronisch niedrigen Kaliumspiegel kann eine kaliumreiche Ernährung helfen. Die Behandlung von veränderten Kaliumwerten muss in jedem Fall von einer ärztlichen Praxis durchgeführt werden.

7. Ursachen einer unzureichenden Kaliumversorgung?

Eine unzureichende Kaliumversorgung, auch Hypokaliämie (griech. hypo – „unter“ und ämie – „das Blut betreffend“) genannt, liegt vor, wenn die Kaliumkonzentration im Blut zu gering ist. Diese kann entweder durch eine unzureichende Kaliumzufuhr über die Nahrung entstehen oder durch einen übermäßigen Kaliumverlust, der häufig mit einem großen Wasserverlust einhergeht. Meistens tritt das als Folge von Erbrechen und Durchfall auf. Es gibt auch Medikamente, die die Kaliumausscheidung beschleunigen und bestimmte Erkrankungen, die einen Kaliumverlust zur Folge haben. Eine Hypokaliämie kann Symptome wie z. B. Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen (zu schneller oder unregelmäßiger Puls) zur Folge haben. Ein Kaliummangel sollte stets ärztlich abgeklärt werden.

8. Gibt es einen Kaliumüberschuss?

Bei einem Kaliumüberschuss, auch Hyperkaliämie (griech. hyper – „über“ und ämie – „das Blut betreffend“) genannt, liegt eine Elektrolytstörung vor. Eine erhöhte Kaliumkonzentration im Blut kann durch die Einnahme bestimmter Medikamente, hormonelle Störungen oder Nierenerkrankungen (verminderte Ausscheidung) verursacht werden. Typische Symptome sind Muskelzuckungen und Parästhesien (Missempfindungen) und Herzrhythmusstörungen (zu niedriger Puls). Auch eine Hyperkaliämie sollte immer. ärztlich behandelt werden.

9. Was kann Kalium für unsere Gesundheit leisten?

Kalium trägt bei zu:

  • einer normalen Funktion des Nervensystems 
  • einer normalen Muskelfunktion 
  • der Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks

Quellenangaben & weiterführende Literatur

Bücher

  • Gröber, U.: Orthomolekulare Medizin, WVG Stuttgart, 2. Auflage 2002*
  • DGE: D-A-CH Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 7. aktualisierte Ausgabe 2021, DGE, Bonn, 2. Auflage 2021*

Weblinks

*: Bei Literatur: Erscheinungsjahr; bei Webseiten: Datum des letzten Abrufs

 

Homöopathische Anwendung von Kalium

Die Homöopathie verwendet verschiedene Kalium-Verbindungen, nachdem sie homöopathisch aufbereitet und potenziert wurden.

Hier die wichtigsten homöopathischen Einzelmittel, die Kalium enthalten:

Kalium bichromicum: Kaliumdichromat – der HNO-Spezialist

unterstützt bei:

  • Schleimhautentzündungen der Atemwege
  • Halsentzündungen, Mandelentzündung
  • Nasen-Nebenhöhlen-Entzündungen

Kalium carbonicum: Kaliumcarbonat - das Stärkende

unterstützt v.a. ältere, geschwächte Menschen mit:

  • Herzerkrankungen
  • Wasseransammlungen im Gewebe
  • heftigen, schneidenden Schmerzen - v.a. in der Herzgegend
  • schwachem, raschem Puls

Kalium chloratum: Kaliumchlorid – Mund- und Hals-Balsam

unterstützt bei:

  • Zahnfleischentzündungen
  • Schleimhaut-Schwellungen
  • Mandel-Entzündungen

Kalium jodatum: Kaliumjodid - das Antreibende

unterstützt bei:

  • chronischen Haut- und Schleimhauterkrankungen
  • Entzündungen im Bereich der Luftwege
  • Wassereinlagerungen
  • Arteriosklerose

Kalium phosphoricum: Kaliumdihydrogenphosphat - der Nervenstärker

unterstützt eher schüchterne und/oder nervöse Menschen bei:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • niedergedrückter Stimmung
  • Kopfschmerzen
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Bitte beachten Sie: Alles, was die Gesundheit unterstützen kann, kann ihr auch schaden. Häufig ist das eine Frage der Dosis oder der Verträglichkeit mit anderen Arzneimitteln und möglicherweise bestehenden Grunderkrankungen. Dieses Wirkstoff-Porträt nennt nicht alle Eigenschaften, die bei der arzneilichen Anwendung beachtet werden müssen. Lassen Sie sich daher über mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker beraten und lesen Sie die Packungsbeilagen von Arzneimitteln.

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