Innere Unruhe – Ursachen erkennen und Gelassenheit finden
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Kurz erklärt
Gelassen die täglichen Hürden meistern, entspannt den Tag ausklingen lassen und über Nacht die Ruhephase zur Regeneration nutzen. Es klingt so einfach. Doch der Alltag sieht oft anders aus. Wenn wichtige Informationen nur noch in kreisenden Gedankenfetzen auftauchen und der Körper in angespannter Nervosität verharrt, ist die Balance zwischen Belastung und Wohlbefinden stark beeinträchtigt. Von der Ursachenanalyse bis zur Unterstützung aus der Natur können Sie hier nachlesen was Sie bei innerer Unruhe für sich tun können.
Innere Unruhe – Anspannung und Nervosität als permanente Begleiter
Körper und Geist finden keine Ruhe. Das Stillsitzen fällt schwer und wenn es augenscheinlich gelingt, springen die Gedanken rastlos von einem Thema zum anderen. Man lässt sich durch jede Kleinigkeit ablenken. Statt konzentriert Überlegungen zu sortieren und eine Aufgabe nach der anderen anzugehen, tigert man ständig ruhelos und ohne Ziel umher. Unentschlossenheit, Grübeln und kreisende Gedanken lassen kaum klare Entscheidungen zu. Die Kritikfähigkeit leidet und sachliche Diskussionen werden schnell persönlich genommen. Unaufmerksam und fahrig gelingt nur wenig, was frustriert und zusätzlichen Stress aufbaut bis die Nerven blank liegen. Der Umgang mit anderen Menschen wird schwieriger, man fühlt sich miss- und unverstanden. Kommt es zusätzlich zu Schlafstörungen, wie nervös bedingten Einschlafstörungen, entsteht schnell ein Teufelskreis. Müdigkeit und fehlender Schlaf verstärken die typischen Beschwerden nervöser Unruhe und lassen sie uns intensiver spüren.
Innere Unruhe wird von jedem Menschen anders empfunden. Manche Betroffenen leiden eher an körperlichen Symptomen, wie einem flauen Gefühl in der Magengegend, Kopfschmerzen, dem bekannten Kloß im Hals oder einer körperlichen Hyperaktivität. Andere sind gereizt, fühlen sich fremdbestimmt, ratlos und gehetzt. Entscheidend ist jedoch nicht nur die Intensität der Symptome, sondern auch deren Dauer. Anfangs gleicht die Unruhe einer lästigen Fliege, die einen irgendwie nervt, ohne jedoch einen hohen Leidensdruck zu verursachen. Bleibt die Situation unverändert und der Unruhezustand bestehen, können sich die Beschwerden verschlechtern. Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen können entstehen. Außerdem können psychosomatische Probleme, in Form von Magen-Darm- oder Herz-Kreislauf-Beschwerden hinzukommen.
Häufige Ursachen und Auslöser: Wie entsteht innere Unruhe?
Es gibt auslösende Situationen, in denen innere Anspannung bis hin zu motorischer Unruhe völlig normal sind. Wenig Routine und eine hohe Wichtigkeit für einen selbst fördern diese Gefühle, die im schönsten Fall mit Vorfreude gepaart sind. Anstehende Urlaubsreisen, das Lampenfieber vor einem Auftritt oder einem Bewerbungsgespräch, eine Familienfeier, ein Arztbesuch oder das erste Date sind typische Beispiele. Dann wird das körpereigene Stresssystem aktiviert, was den Körper für ein bestimmtes Ereignis leistungsfähig macht. In diesem Fall sind die nervösen Unruhezustände situativ und flauen von selbst wieder ab. Insbesondere positive Erfahrungen führen zu einem Lerneffekt, da man im Stande war die Herausforderung zu meistern. Wiederholt sich dies, sinkt die empfundene Belastung. Bleibt der Lernerfolg jedoch aus, resultiert das oft in einer Vermeidung dieser und ähnlicher Situationen. Nach einem unangenehmen Bewerbungsgespräch kostet es viel Überwindung es noch einmal zu versuchen.
Andauernder Stress im Privatleben oder am Arbeitsplatz, zwischenmenschliche Konflikte und andere permanente Faktoren können dazu führen, dass die Stressreaktion kein Ende findet. Dann ist das innere Gleichgewicht zwischen Herausforderungen und Wohlbefinden, zwischen Anspannung und Gelassenheit gestört. Mit der Zeit wird das Benennen möglicher Auslöser schwieriger, insbesondere dann, wenn körperliche Beschwerden, im Vordergrund stehen. Herz-Kreislauf-Beschwerden, wie z.B. Herzrasen, Herzstolpern oder Herzrhythmusstörungen, können beispielsweise sowohl Ursache als auch Folge des Unruhezustands sein.
Als weitere Ursache können Genussmittel in Frage kommen. Anregende, koffeinhaltige Getränke können stärker und länger wirken, als beabsichtigt. Unruhe, ein erhöhter Puls und Magen-Darm-Probleme können die Folgen sein.
Der Gelassenheit auf der Spur: Was tun gegen innere Unruhe?
Zunächst sollten sich die Betroffenen zusammen mit einem Arzt auf Spurensuche nach den Ursachen begeben. Bestehen körperliche Ursachen, wie Migräne, niedriger Blutdruck, Schilddrüsenerkrankungen oder hormonelle Veränderungen, sollten diese mit einer entsprechenden Therapie behandelt werden. Dies gilt selbstverständlich auch für psychische Ursachen, wie depressive Verstimmungen. Da Unruhe auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein kann, lohnt sich ein Blick auf den Beipackzettel.
Es gibt jedoch auch eine ganze Reihe an Möglichkeiten, mit denen man die innere Ruhe fördern kann. Hier sind acht Tipps gegen Nervosität und innere Unruhe:
- Achtsamkeit: Die Aufmerksamkeit für sich selbst und das Leben im Hier und Jetzt fällt im hektischen Alltag vielen schwer. Autogenes Training und Meditation können dabei helfen diese besondere Form der Geistesgegenwart neu zu erlernen und seinen eigenen Körper zu spüren und ohne die üblichen Gedankensprünge zwischen den Problemen und Sorgen, zwischen Vergangenheit und Zukunft.
- Grundhaltung ändern: Jeder darf unruhig und nervös sein. Es ist hierbei hilfreich, seine Gefühle zunächst so anzunehmen, wie sie sind und nachsichtiger mit sich selbst zu sein. Durchatmen und versuchen die Situation sachlich zu sehen kann ebenfalls entspannend wirken. Unbeteiligte Vertrauenspersonen haben oft einen neutraleren Blick auf die Dinge. Gespräche mit Ihnen können beim Sortieren der eigenen Gedanken helfen.
- Gedankenströme lenken: Wenn man schon nicht das Kopfkino beenden kann, sollte man sich wenigstens einen schönen Film aussuchen. Für den Einstieg eignen sich Fantasiereisen von wenigen Minuten, die mit zunehmender Übung verlängert werden können und sich auch als Entspannungsübung vor dem Einschlafen eigenen.
- Waldbaden: Schon seit langer Zeit setzt man in Japan bei psychischen Erkrankungen auf "Shinrin-yoku", übersetzt „Waldbaden“. Selbstführsorge und körperliche Aktivität werden dabei verbunden mit Achtsamkeit für das Lebendige im Lebensraum Wald. Durch den unmittelbaren Kontakt mit der Natur werden alle Sinne angesprochen. Man findet besser zu sich selbst und bekommt ein besseres Gefühl für die großen Zusammenhänge – eine Art "universelles Zusammengehörigkeitsgefühl" stellt sich ein.
- Bewegung an der frischen Luft: Die Stressreaktion bereitet das Nervensystem, das Herz-Kreislaufsystem und die Muskulatur auf körperliche Aktivität vor und wird dementsprechend durch Bewegung, am bestens mit Sport, ganz natürlich beendet. Entspannung und Erholung können beginnen. Bewegung in der Natur hat darüber hinaus positive Effekte auf das Immunsystem und die körpereigene Produktion von Vitamin D.
- Entspannungstechniken: Progressive Muskelentspannung (progressive Relaxation, Tiefenmuskelentspannung) nach Edmund Jacobson nutzt die Möglichkeiten der bewussten Anspannung einzelner Muskelgruppen um anschließend eine tiefe körperliche Entspannung zu erreichen. Auch Yoga fördert das innere Gleichgewicht durch den Wechsel zwischen An- und Entspannung. Gezielte Bewegungen und Atemübungen fördern das Gefühl für den eigenen Körper.
- Realistische Ziele setzen: Veränderungen benötigen oft eine Weile. Meilensteine, die sich in absehbarer Zeit erreichen lassen, und Checklisten erleichtern die Strukturierung des Alltags und ermöglichen regelmäßig immer wieder Erfolgserlebnisse. Das Aussortieren unwichtiger Aktivitäten, die viel Zeit kosten, reduziert unnötigen Stress.
- Sich Herausforderungen stellen: Ist etwas schief gegangen, versucht man oft instinktiv die Situation zu vermeiden. Dadurch verstärkt sich jedoch das negative Gefühl und schon das gedankliche Durchspielen der Situation führt zu neuer Nervosität und Unruhe. Wer jedoch erlebt, wie er eine Herausforderung bewältigt, geht daraus gestärkt hervor und ist in Zukunft weniger nervös. Eine gute Vorbereitung ist dabei ein großer Vorteil.
Hier können Sie das Entspannungstagebuch herunterladen:
Alles im grünen Bereich – Naturheilkunde bei innerer Unruhe
Bei Bedarf kann eine Behandlung mit pflanzlichen Arzneimitteln in Frage kommen. Es gibt einige seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten bewährte Heilpflanzen, die der Psyche Kraft schenken können und den Betroffenen wieder zur Ruhe kommen lassen. Sie können dabei unterstützen bei der Bewältigung herausfordernder Lebensphasen und in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Hier sei die Passionsblume (Passiflora incarnata) mit ihrer beruhigenden Wirkung genannt. Die entspannende Wirkung unterstützt einen erholsamen Schlaf. Als pflanzliches Mittel zur Behandlung seelischer Verstimmungszustände kommt eine Kombination der Passionsblume mit Baldrian und Johanniskraut in Frage. Darüber hinaus kann man bei nervösen Unruhezuständen, erhöhter Erregbarkeit und Reizbarkeit das homöopathische Mittel Pasconal nutzen. Hafer (Avena sativa) und Baldrian sind Beispiele für Wirkstoffe, die sich sehr gut kombinieren lassen.
Alle genannten Arzneimittel sind gut verträglich und können entsprechend der individuellen Bedürfnisse genutzt werden.
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Bei Pascoe Naturmedizin arbeite ich sowohl in der Klinischen Forschung als auch in der Arzneimittelsicherheit. Dadurch eröffnet sich mir die Möglichkeit mit sehr vielen Abteilungen der Firma zusammen arbeiten zu können, was meinem breiten Interesse an der Naturmedizin sehr entgegen kommt. Für mich ist der gesamte Prozess interessant: die Heilpflanzen und deren Anbau, die Verarbeitung zum Extrakt und weiter zum fertigen Arzneimittel, die Wirkung und Verträglichkeit der Produkte, die Erkrankungen bei denen sie eingesetzt werden und die Menschen, die sie einnehmen und anwenden. Mehr erfahren
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