Verdauungsbeschwerden – die Verdauung unterstützen und Blähungen natürlich lindern
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Kurz erklärt
Zu den typischen Verdauungsbeschwerden gehören Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung. Zu den pflanzlichen Wirkstoffen bei Verdauungsbeschwerden zählen Bitterstoffe zur Bildung der Verdauungssäfte sowie Pfefferminzblätter, Kamillenblüten und Kümmelfrüchte. Diese Heilpflanzen können bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden verwendet werden. Pankreas-Enzyme werden zur Unterstützung der Bauchspeicheldrüse eingesetzt.
Verdauungsbeschwerden: Verstopfung, Blähbauch, Bauchkrämpfe
Blähungen, Völlegefühl oder Verstopfung sind Verdauungsbeschwerden, die fast jeder kennt. Meist werden diese Symptome durch Probleme bei der Verdauung der Nahrung verursacht. Verschiedene Verdauungsorgane können beteiligt sein. Der Arzt spricht bei Verdauungsbeschwerden von Dyspepsie.
Was bedeutet Verdauung?
Das Verdauungssystem dient dazu, die Nahrung zu zerkleinern und aufzuspalten. So hat der Körper die Möglichkeit, die Nährstoffe aufzunehmen, die er benötigt. Blut und Lymphe transportieren dann die aus dem Darm aufgenommenen Nahrungsbestandteile dorthin, wo sie gebraucht werden. Der Anteil an Nahrung, der nicht vom Körper aufgenommen werden kann, wird zusammen mit Abbauprodukten als Stuhl ausgeschieden.
Welche Verdauungsorgane gibt es?
Folgende Stationen hat unser Verdauungstrakt:
- Mund
- Speiseröhre
- Magen
- Dünndarm (3 Abschnitte: Zwölffingerdarm, Leerdarm, Krummdarm)
- Dickdarm
- After
Verdauung beginnt im Mund
Das Essen wird zerkaut und die Enzyme schließen schon die ersten großen Nahrungsbestandteile auf. „Gut gekaut ist halb verdaut!“: Je besser die Nahrung gekaut und eingespeichelt wird, desto problemloser kann die weitere Verdauung ablaufen.
Magen: Durchmischen und Ansäuern
Hier wird der Speisebrei vermischt und mit Magensaft durchsetzt. Der Magensaft wird oft als Magensäure bezeichnet, weil er sehr sauer ist. Er besteht u. a. aus Wasser, Salzsäure und Enzymen. Der Magensaft spaltet das Eiweiß der Nahrung auf und dient zur Desinfektion. Außerdem zerkleinert der untere Teil des Magens die Nahrung mechanisch durch starke Muskelbewegungen. Danach wird der entstandene Nahrungsbrei in kleinen Portionen in den Dünndarm transportiert.
Darm: Nährstoffaufnahme
Die erste Station des Dünndarms ist der Zwölffingerdarm (Duodenum). Hier wird der (magen-)saure Nahrungsbrei zunächst mit Hilfe von Bicarbonat neutralisiert. Dieser basische Saft wird von der Bauchspeicheldrüse gebildet, dem Pankreas. Der Pankreassaft enthält außerdem Enzyme, die Eiweiße, Zucker und Fette aufspalten. Weitere Verdauungssäfte werden von der Leber (Galle) und den Dünndarmdrüsen gebildet. Der Nahrungsbrei wird also im Dünndarm weiter zerlegt und die Nährstoffe aufnahme- und transportfähig für das Blut gemacht. Anschließend werden sie in die Blut- bzw. Lymphbahnen aufgenommen und dahin transportiert, wo sie zur Versorgung oder Energiegewinnung gebraucht werden. Der Darminhalt wird mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 4 cm pro Minute vorwärtsbewegt.
Das bedeutet: Seine Verweildauer im Dünndarm beträgt ca. 2 bis 4 Stunden. Der nicht verwertbare Rest der Nahrung wird in den ca. 1,5 m langen Dickdarm (lat.: Colon) transportiert und dort eingedickt. Nun wird der „fertige“ Kot im Mastdarm (lat.: Rektum) zur Stuhlentleerung bereitgestellt. Im gesamten Dickdarm bleibt der Speisebrei zwischen 5 und 70 Stunden.
Welche Arten von Verdauungsbeschwerden gibt es? Welche Ursachen können Verdauungsprobleme haben?
Die häufigsten Beschwerden sind:
- Völlegefühl durch Mangel an Verdauungssäften (Galle, Pankreassekret, Magensaft)
- Blähungen durch übermäßige Gasbildung wegen schwer verdaulicher Speisen
- Sodbrennen, Reflux und saures Aufstoßen durch zu viel Magensäure
- Bauchschmerzen durch Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis) oder der Darmschleimhaut (Colitis)
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Diese können zu Blähungen, Völlegefühl, Durchfall und Schmerzen führen (Lactose-Unverträglichkeit, Fructose-Intoleranz)
- Infektionen (Magen-Darm-Grippe), die zu Erbrechen und Durchfällen führen. Erreger können Bakterien sein (z.B. Salmonellen) oder Viren (Noroviren, Rotaviren).
- Störungen der Darmflora (Dysbiose). Die Folgen können vielfältig sein: Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung, Bauchweh, Völlegefühl.
- Starke, stechende Schmerzen im Oberbauch können auf Entzündungen oder Steine im Gallengang hinweisen
- Auch die Organe der ableitenden Harnwege können Schmerzen im Bauch verursachen. So können durch Steine im Harnleiter schmerzhafte Koliken entstehen.
Wenn sich Ihre Beschwerden verschlimmern oder keine Besserung eintritt, sollten Sie Ihren Arzt konsultieren.
Stuhlgang – was ist normal?
Viele Menschen haben täglich Stuhlgang. Die Häufigkeit schwankt jedoch und kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Als normal gilt, wenn es zwischen 3-mal pro Woche und 3-mal täglich zur Darmentleerung kommt.
„Normaler“ Stuhlgang: je nach Ballaststoffgehalt der Ernährung 150-500 Gramm Stuhl pro Tag, 3x pro Woche bis 3-mal pro Tag in weicher bis fester Konsistenz. Der Stuhl sollte hell bis dunkelbraun sein.
Was ist schwer verdaulich und warum?
Zu große, fetthaltige Mahlzeiten überfordern den oberen Teil des Verdauungsapparates, daher ist es wichtig, auf eine gesunde und ausgeglichene Ernährung zu achten. Für zu üppige Mahlzeiten gibt es einfach nicht genug Kapazitäten und der Verdauungssaft aus dem Pankreas reicht zum Aufspalten in die Einzelbestandteile nicht aus. Die Folge: Noch unverdaute Nährstoffe gelangen in den Dickdarm. Die Bakterien der Dickdarmflora bilden bei deren Abbau große Mengen an Gas.
Das gleiche Problem tritt auf, wenn Lebensmittel verzehrt werden, die für den Menschen unverdauliche Bestandteile enthalten – z. B. Hülsenfrüchte, Kohlarten und Zwiebeln. Auch dann machen die Gase zu schaffen. Durch Getränke mit Kohlensäure und aufgeschlagene Speisen werden Gase direkt zugeführt.
Hinzu kommt die Luft, die während des Essens, Trinkens und Sprechens geschluckt wird. Die Gefahr ist in Stress-Situationen besonders groß. Dieses Phänomen wird durch bewegungsarmes Sitzen noch verstärkt.
Tipps und Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden
- entspannt und in Ruhe essen
- ballaststoffreiche Ernährung
- wenig Fett / fettes Essen
- viel Obst und Gemüse
- Stress vermeiden
- kleine Mahlzeiten bevorzugen
- vor dem Schlafen nicht mehr viel Essen
- blähende Speisen und Getränke vermeiden: Hülsenfrüchte, Kohlarten Zwiebeln, aufgeschlagene Desserts und kohlensäurehaltige Getränke
- den Bauch leicht im Uhrzeigersinn massieren
- Wärme zuführen, beispielsweise durch eine Wärmflasche
- Bauchwickel
- wer mag: Kümmel oder Fenchel-Anis-Kümmeltee
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Mein Traum war es schon als Schulkind, mal Biologie zu studieren, um später „irgendwas mit Natur“ machen zu können. Dieser Traum wurde Wirklichkeit: Ich studierte Biologie in Greifswald und Ulm und habe danach in der Naturheilkunde mein berufliches Zuhause gefunden. Seit 2001 bin ich Teil des medizinisch-wissenschaftlichen Teams von Pascoe Naturmedizin. Als Fachreferentin bin ich v.a. für die wissenschaftliche Produktinformation verantwortlich, wobei die Themen Homöopathie und Lymphe meine Schwerpunkte sind. Mehr erfahren
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