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Naturmedizinischer Wirkstoff Acerola

Acerola
Wiss. Name:Malpighia glabra
Familie: Malpighiengewächse
Gattung:Malpighia
Trivialname(n) & Synonyme:Acerolakirsche, Azerola, Ahornkirsche, Antillenkirsche, Kirsche der Antillen, Puerto-Rico-Kirsche, Westindische Kirsche, Jamaika-Kirsche, Barbados-Kirsche

Kurz erklärt!

Die Acerolakirsche ist rein optisch gesehen nur eine kleine, unscheinbare Frucht. Sie ähnelt der bei uns heimischen Kirsche - daher hat sie auch ihren Namen. Doch in ihr verbirgt sich ein riesiges Vitamin-C-Depot. Da so viel Vitamin C in der Acerolakirsche enthalten ist, wird sie auch als Vitamin-C-Bombe oder Vitamin-C-Wunder bezeichnet. Auch Namen wie Superfood berufen sich auf die hohe Menge an Vitamin C, denn die Acerolakirsche zählt zu den Vitamin-C-reichsten Früchten der Welt. Getrocknet, zu Pulver oder Saft verarbeitet, lässt sich ihre Kraft vielseitig in den Ernährungsplan integrieren.

In ihrem Herkunftsland wird sie traditionell zur Unterstützung der Gesundheit eingesetzt. Aber auch bei uns wird die Acerola immer häufiger in die Ernährung integriert.

Im Folgenden erklären wir: Was ist Acerola, wo kommt die Steinfrucht überhaupt her, was ist alles drin und wofür und wie wird sie eingesetzt?

1. Was ist Acerola?

Acerola trägt den wissenschaftlichen Namen Malpighia glabra und wird auch Acerolakirsche, Ahornkirsche, Puerto-Rico-Kirsche oder Barbados-Kirsche genannt. Siegehört zur Familie der Malpighiengewächse. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Familie zählen Lianenpflanzen.

Acerola ist nicht mit der bei uns heimischen Kirsche verwandt. Beide tragen aber sogenannte Steinfrüchte.
Die bei uns verbreiteten Namen gehen auf die europäischen Forscher:innen zurück, welche die Acerolakirsche nach ihrer Ähnlichkeit mit der ihnen bekannten heimischen Kirsche oder nach ihrer Herkunft benannt haben. 

2. Wie sieht eine Acerola aus?

Bei der Acerolakirsche handelt es sich um immergrüne, niedrige Sträucher oder kleine Bäume. Diese können eine Wuchshöhe zwischen einem und drei Meter erreichen. Die Früchte sind klein, kugelig bis zylindrisch. Sie haben eine rote bis gelbe Farbe und sind sehr dünnschalig. Wie der Name vermuten lässt, ähnelt das Aussehen dem einer Kirsche. Die Blüten haben eine rosa Farbe und sind kelchförmig.

3. Wie schmeckt Acerola?

Die Acerolakirsche schmeckt extrem sauer. Deshalb wird sie meistens gesüßt verwendet. Frisch geerntet ist sie ausgesprochen saftig, da sie zu 80 % aus Flüssigkeit besteht.

4. Welche Inhaltsstoffe hat Acerola?

Als weltweit drittbeste Quelle für natürliches Vitamin C wird die Steinfrucht mit 1000-1500 mg Vitamin C pro 100 g nur von der australischen Buschpflaume und der Camu-Camu aus dem Amazonasgebiet übertroffen. Zum Vergleich lässt sich der Vitamin-C-Gehalt von Orangen und Zitronen heranziehen: Diese kommen je 100 g Frucht nur auf 50-100 Milligramm Vitamin C.

Wie viel Vitamin C in der Steinfrucht enthalten ist, hängt vom Standort und Reifegrad der Früchte ab. Je unreifer die Acerolakirsche, desto mehr Vitamin C ist enthalten. Neben Vitamin C hat sie auch andere Inhaltsstoffe: Vitamine, wie Vitamin B1, B2 und B6 sowie Vitamin E. In der Acerolakirsche sind auch Mineralien enthalten. Außerdem hat sie relativ viele Ballaststoffe, nämlich 1,1 g pro 100 g.

5. Wie viel Acerola brauche ich am Tag?

Dass die Acerolakirsche vor allem wegen ihrer Funktion als Vitamin-C-Quelle konsumiert wird, muss bei der Antwort auf diese Frage berücksichtigt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für eine durchschnittliche, gesunde, erwachsene Person die Aufnahme von rund 100 Milligramm Vitamin C pro Tag. Das bedeutet, dass ein Esslöffel Acerolasaft bzw. knapp ein Gramm Acerolapulver die empfohlene Tagesdosis Vitamin C abdecken. 

"Gebraucht" im eigentlichen Sinn wird die Acerolakirsche nicht. Die Vitamin-C-Versorgung kann auch durch andere geeignete Lebensmittel oder zur Not durch synthetisches Vitamin C erfolgen. Aufgrund ihres hohen Vitamin C Gehalts bietet sie sich aber an.

6. Wo wachsen Acerolakirschen?

Ursprünglich kommt die Acerolakirsche von der mexikanischen Halbinsel Yucatán und hat sich dann über Mittel- und Südamerika verbreitet. Dort wächst sie hauptsächlich in Texas, Mexiko, Panama, Brasilien und Guatemala, aber auch auf Jamaika und Hawaii. Heute wird sie zudem im Süden der USA, im asiatischen Raum, v.a. in China und Indien, auf dem australischen und dem afrikanischen Kontinent angebaut. Je nach Gebiet unterscheidet sich die Wuchsform. Sie wächst an einer Vielzahl von unterschiedlichen Standorten: sowohl in feuchten als auch in trockenen Gebieten und auf allen Höhenlagen von Meereshöhe bis auf 1600 m.

7. Wofür wird Acerola verwendet?

Die Acerolakirsche wird im europäischen Raum vor allem als Nahrungsergänzungsmittel zum Decken des Vitamin-C-Bedarfs genutzt. Als Saft oder Pulver wird sie zur Vitamin-C-Anreicherung anderer Fruchtsäfte verwendet, aber auch als Säurezusatz, um die Aromen anderer Früchte zu verstärken. Außerdem spielt sie eine Rolle in der Lebensmittelindustrie bei der Herstellung von Speiseeis, Konfitüre und Gelee.

Vitamine werden – wie andere Vitalstoffe auch – sehr gut aufgenommen, wenn sie mit ihren natürlichen Begleitstoffen gemeinsam verabreicht werden. Deshalb bevorzugen viele Menschen das natürliche Vitamin C der Acerolakirsche gegenüber synthetischem Vitamin C.

Traditionell wird die Acerola in Lateinamerika und Brasilien zur Förderung der Gesundheit verwendet. Die möglichen Effekte  der Steinfrucht auf die Gesundheit sind überwiegend auf das enthaltene Vitamin C zurückzuführen. Vitamin C erhöht unter anderem die Eisenaufnahme und schützt die Zellen vor oxidativem Stress*. Zudem ist es wichtig für die normale Funktion des Immunsystems*. Es gibt noch viele weitere Wirkungen von Vitamin C, auf die wir hier  schon ausführlicher eingegangen sind.

8. Wie wird die Acerola verwendet?

Die Acerolakirschen sind nach der Ernte nur ca. 3-5 Tage haltbar. Aufgrund ihrer dünnen Schale und dem hohen Flüssigkeitsgehalt im Fruchtfleisch sind sie sehr empfindlich und verderben schnell. Deshalb werden sie für den Export direkt nach der Ernte weiterverarbeitet. Dafür werden sie entweder zu Saft gepresst, getrocknet oder zu Pulver verarbeitet. 

Je schonender der Vorgang, desto mehr Vitamin C bleibt erhalten. Bei der Trocknung werden die Früchte deshalb meistens schock- oder sprühgefroren. Für die Saftverarbeitung werden die Früchte direkt nach der Ernte entkernt und gepresst. Um Acerola-Pulver herzustellen, wird entweder auf Saft oder getrocknetes Fruchtfleisch zurückgegriffen.

Meistens wird Acerolakirsche in Kombination mit süßenden Zutaten verwendet, weil sie den meisten Menschen pur zu sauer ist. Saft, Pulver oder getrocknete Früchte lassen sich ideal in Müsli, Smoothies oder Säfte integrieren. Dabei profitieren die Rezepte nicht nur vom großen Vitamin-C-Gehalt der Acerolakirsche, sondern auch von ihrem leckeren säuerlichen Geschmack.

Die Acerolakirsche wird aber auch zu Acerola-Tabletten oder zu Acerola-Kapseln verarbeitet: So gibt es bereits eine Vielzahl von Acerola-Produkten auf dem Markt, die das individuelle Ergänzen des eigenen Ernährungsplans ideal möglich machen.

* Vitamin C (gem. Health-Claims-VO)

  • trägt bei zu einer normalen Funktion des
    • Immunsystems
    • Nervensystems
  • trägt bei zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale
    • Funktion der Blutgefäße · Knorpelfunktion · Funktion der Haut
    • Funktion der Knochen · Funktion des Zahnfleisches · Funktion der Zähne
  • trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei
  • erhöht die Eisenaufnahme
  • trägt zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei. 
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Bitte beachten Sie: Alles, was die Gesundheit unterstützen kann, kann ihr auch schaden. Häufig ist das eine Frage der Dosis oder der Verträglichkeit mit anderen Arzneimitteln und möglicherweise bestehenden Grunderkrankungen. Dieses Wirkstoff-Porträt nennt nicht alle Eigenschaften, die bei der arzneilichen Anwendung beachtet werden müssen. Lassen Sie sich daher über mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker beraten und lesen Sie die Packungsbeilagen von Arzneimitteln.

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