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Stress am Arbeitsplatz

Kurz erklärt

Stress am Arbeitsplatz entsteht meistens dann, wenn man sich direkt oder indirekt überfordert fühlt. Die aktuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten reichen nicht aus, um den Anforderungen gerecht zu werden bzw. die Situation zu bewältigen. Chronischer Stress kann die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Erfahren Sie hier was Sie tun können, damit Stress Sie nicht krank macht.

Stress am Arbeitsplatz

Was ist Stress am Arbeitsplatz?

Jeder Berufstätige kennt produktiv entspannte Arbeitstage und solche, an denen man trotz gleicher Anzahl an Aufgaben kaum weiß, wo einem der Kopf steht. Belastungen am Arbeitsplatz führen zunächst zu einer psychischen Beanspruchung.

Als unangenehmer Spannungszustand oder Arbeitsstress wird diese jedoch erst dann empfunden, wenn man als Arbeitnehmer die entsprechende Situation weder beenden noch vollständig kontrollieren kann.
Das heißt, die momentanen Möglichkeiten und Fähigkeiten reichen nicht aus, um die Situation zu bewältigen und man fühlt sich direkt oder indirekt überfordert.

Was sind die Ursachen für Stress am Arbeitsplatz?

Die Ursache für Stress am Arbeitsplatz liegt in der Stressreaktion an sich und einem Stressor, der die Reaktion auslöst.
Die Stressreaktion ist tief in den Genen verwurzelt. Ursprünglich sollte sie den Menschen in einer akuten und möglicherweise sogar lebensbedrohlichen Gefährdungssituation auf eine schnelle körperliche Reaktion (Kampf oder Flucht) vorbereiten. Alle Vorgänge im Körper, die dann nicht benötigt werden, werden verlangsamt, zum Beispiel das Denken, die Verdauung oder das Wachstum.

Stressoren: Was stresst uns?

Vor vielen Jahrhunderten wurde die Stressreaktion meist durch Naturgewalten, Begegnungen mit wilden Tieren oder soziale Konflikte ausgelöst. Im heutigen Arbeitsalltag sind lebensbedrohliche Situationen für Arbeitnehmer zum Glück äußerst selten. Heutzutage belasten jedoch hoher Druck oder soziale Konflikte am Arbeitsplatz und dadurch ein drohender Verlust an Ansehen, Wertschätzung oder Status und die damit verbundenen Existenzängste die Menschen.

Konkrete Beispiele für Stressoren im Job:

  • Termin- oder Zeitdruck
  • zu viel Arbeit bzw. zu viele Aufgaben 
  • eine zu große Verantwortung 
  • Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten bis hin zu Mobbing
  • ständige Erreichbarkeit auch außerhalb der Arbeitszeit
  • andauernde Unterbrechungen und Störungen im Arbeitsablauf
  • Bewerbungsgespräche, Vorträge und andere Herausforderungen
  • zu hohe Ansprüche an sich selbst bis hin zum Perfektionismus
  • ausschließlich eintönige Arbeiten und eine dauerhafte Unterforderung
  • wenig Einfluss auf den Arbeitsalltag
Akute Stresssituationen z. B. Bewerbungsgespräch

Wie entsteht akuter Stress?

Akute Stresssituationen kennt jeder und sie lassen sich leicht identifizieren. Typische Beispiele aus der Arbeitswelt sind Bewerbungsgespräche: Man weiß nicht, was auf einen zu kommt und damit lässt sich die Situation schlecht kontrollieren.
Man hat Angst, sich vor seinem potentiellen Arbeitgeber zu blamieren oder komplett zu versagen und dadurch einen gewünschten Job nicht zu bekommen. 

Instinktiv würde man sich einer als so bedrohlich empfundenen Situation am liebsten durch Flucht entziehen oder man geht gar nicht erst hin. Allerdings hat jeder Mensch gelernt, dass Herausforderungen am Ende oft belohnt werden und man Chancen auch ergreifen muss, wenn sie sich einem bieten.
Also geht man doch hin und stellt sich der Situation. Der Stress begleitet einen mehr oder weniger stark durch das gesamte Gespräch. Körperliche Anzeichen sind: starkes Schwitzen oder Erröten, eine schnellere Atmung, eine brüchige Stimme und manch einer muss ganz dringend zur Toilette. Besonders störend sind in diesen Situationen die ständige Nervosität und starke Konzentrationsprobleme.
Letztere sind eine Folge der verminderten Leistungsfähigkeit des Gehirns unter Stress. 

Hat man dann alles hinter sich, bekommt der Körper die Information, dass man "überlebt" hat, dass man gute Arbeit geleistet hat. Dann setzt automatisch eine Entspannungsphase ein und das innere Belohnungssystem wird aktiv. Stresshormone und Botenstoffe, die die Stressreaktion im Körper steuern, werden abgebaut. Die verbrauchte Energie macht einen müde und trotzdem kann man wieder besser denken.

Wie entsteht chronischer Stress?

Zusätzlich zu den intensiven, akuten Stresssituationen, die klar zu erkennen sind und nach einer gewissen Zeit zu Ende sind, gibt es eine Vielzahl an Situationen, in denen wir den Stress weniger deutlich wahrnehmen. Chronischer Stress entsteht, wenn die Stressreaktion immer wieder abläuft oder nie richtig beendet wird, so dass die Erholungsphase nie beginnt oder nicht ausreichend lange dauert.

Dafür verantwortlich ist eine Kombination von vielen verschiedenen Faktoren, die über einen längeren Zeitraum bestehen.
Neben den oben genannten Stressoren spielen dabei auch die Work-Life-Balance, die eigene Gesundheit, die familiäre Situation und die Freizeitgestaltung eine entscheidende Rolle. Wer bereits durch Faktoren außerhalb des Arbeitsplatzes gestresst ist, unter körperlichen Beschwerden oder psychischen Belastungen leidet, fühlt sich durch zusätzliche Arbeiten oder zwischenmenschliche Probleme an der Arbeit viel schneller gestresst. Wer glaubt, ausschließlich dramatische Veränderungen in seinem Leben können zu einer Überforderung führen, unterschätzt den Einfluss des Alltags. Es sind die berühmten Tropfen, die stetig den Stein höhlen.

Wie äußert sich chronischer Stress?
Im schlimmsten Fall beeinträchtigt chronischer Stress die Gesundheit. Starke Verspannungen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen, eine hohe Infektanfälligkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychische Erkrankungen, wie Ängste, Depressionen bis hin zum Burnout-Syndrom können sind die Folge sein. Daher ist es wichtig möglichst frühzeitig die sich bildende Abwärtsspirale zu durchbrechen.

Die Folgen: Wie verändert Stress das Arbeitsverhalten?

Unter Stress verändert sich das Arbeitsverhalten zum Teil sehr deutlich, das liegt unter anderem daran, dass der Körper darauf programmiert ist instinktiv zu reagieren und das planvolle Handeln in den Hintergrund tritt.

Beispiele

  • Arbeiten werden oberflächlicher und weniger sorgfältig erledigt.
  • Entscheidungen werden oft nicht ausreichend durchdacht, die Konzentration sinkt während Risikobereitschaft steigt.
  • Kreativität und Ideenreichtum sind deutlich vermindert.
  • Konzentrationsprobleme erschweren das Verstehen von Details und Zusammenhängen und damit selbst leichte Tätigkeiten.
  • Ungeduld und eine reduzierte Bereitschaft zum Zuhören fördern Missverständnisse und führen häufiger zu Fehlern.
  • alle Aufgaben erscheinen gleich wichtig, das Setzten von Prioritäten fällt schwer.
  • die Hilfsbereitschaft anderen gegenüber lässt ebenso nach, wie die Bereitschaft Hilfe anzunehmen.
  • Gereiztheit und unbedachte Äußerungen belasten die Beziehung zu Kollegen und Vorgesetzten.
  • Anerkennung und die kleinen Belohnungen des Alltags werden nicht mehr wahrgenommen und können so nicht genossen werden.

Was kann man gegen Stress auf der Arbeit machen?

Niemand ist dem Stress hilflos ausgeliefert, denn jeder trägt die Fähigkeiten zur Stressbewältigung in sich. Aufmerksamkeit und eine große Portion Ehrlichkeit sich selbst gegenüber sind dabei zwei wichtige Eigenschaften. Wer sich eingesteht, dass er sich unwohl fühlt und gestresst ist, kann viel eher die Auslöser erkennen, nach Lösungen suchen und Hilfe annehmen.
Ein Stresstagebuch kann wertvolle Hinweise darauf liefern, wo das eigentliche Problem liegt, und eignet sich sehr gut zur Vorbereitung von Gesprächen mit Kollegen und Vorgesetzten.

Diese Tipps können helfen, den Stress im Job zu vermindern:

Aufgaben abtreten
  • Belohnungen identifizieren und genießen: Was macht mich zufrieden? Was hat mir am heutigen Arbeitstag gut gefallen? Ein beendetes Projekt, Anerkennung von Kollegen, Vorgesetzten, Kunden...
  • Singletasking statt Multitasking: Je mehr zu tun ist, desto stärker sollten Sie sich auf das konzentrieren, was Sie gerade tun. Ein Holzfäller ist nicht schneller, wenn er jeden Baum erstmal ein bisschen ansägt. Er gefährdet sich sogar selbst durch instabile Bäume, die ihn jederzeit erschlagen können. 
  • Arbeiten erledigen, statt sie vor sich herzuschieben: „Aufschieberitis“(Prokrastination) erzeugt Frust und ein schlechtes Gewissen. 
  • regelmäßige Pausen: nach draußen gehen, sich etwas bewegen, durchatmen und an etwas Schönes denken, entspannt Körper und Seele.
  • Herausforderungen gezielt und ggf. mit Hilfe angehen und damit neue Erfahrungen sammeln  
  • sich Schwächen eingestehen und sich Hilfe suchen oder ggf. Aufgaben an jemanden abtreten, der diese besser erledigen kann

Allgemeine Tipps zur Stressbewältigung und weitere Tipps bei Stress finden Sie im Anwendungsbereich Stress.

Natürliche Unterstützung in stressigen Zeiten

Pflanzliche Wirkstoffe, wie Extrakte der Passionsblume, können helfen, die Widerstandsfähigkeit gegen Stress (Resilienz) zu fördern. Sie ändern zwar nichts an einem cholerischen Chef oder zu vielen Aufgaben, aber sie können helfen in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren und in Entspannungsphasen neue Kraft zu schöpfen. Produktempfehlung aus dem Pascoe Sortiment: Pascoflair 425 mg.

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