Burnout Prävention
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Kurz erklärt
Seit 2010 haben die Krankheitstage bei der Arbeit aufgrund psychischer Erkrankungen um 56 Prozent zugenommen. Zuviel Stress sowie Erkrankungen wie Burn-out und Depression führen zudem zu langen Ausfallzeiten. Für Mitarbeiter und Arbeitgeber ist deshalb die Frage der Burnout-Prävention äußerst wichtig. Doch in einer Welt, die sich ständig beschleunigt und in der die Herausforderungen immer komplexer werden, verlieren viele Menschen den inneren Zugang zum Maß der eigenen Leistungsfähigkeit. Self-care, Achtsamkeit und der Respekt vor den eigenen Grenzen verschiebt man gerne auf später, „wenn mal Zeit dafür ist“. Burnout Prävention beginnt lange bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Vorbeugen kann man am besten dann, wenn man sich richtig gut fühlt. Lesen Sie hier, was Sie jederzeit für sich tun können.
Die Phasen eines Burnout-Syndroms
Herbert Freudenberger war ein deutsch-amerikanischer Psychologe und Psychoanalytiker. Im Jahre 1974 veröffentlichte er den ersten wissenschaftlichen Artikel über das Burnout-Syndrom. Er teilte den Verlauf in eine Alarmphase, Widerstandsphase und Erschöpfungsphase ein (3-Phasen-Modell).
Beginnend mit dem Zwang, sich beweisen zu müssen und dem Vernachlässigen der eigenen Bedürfnisse kommt es zum Verdrängen von Konflikten in der Alarmphase. Der Stress nimmt zu und es scheint nicht möglich, die Ursache zu erkennen.
Schließlich werden in der Widerstandsphase Werte umgedeutet und Probleme verleugnet. Die Betroffenen ziehen sich zurück und ändern ihr Verhalten.
Symptom der Erschöpfungsphase ist innere Leere, Depersonalisierung und Depression. Sie führt in die völlige Erschöpfung: das Burnout.
Wann sollte Burnout-Prophylaxe beginnen?
In der Regel entsteht ein Burnout im beruflichen Kontext. Daher sollte die Prophylaxe generell zu einem persönlichen und einem betrieblichen Gesundheitsmanagement dazu gehören. Spätestens aber, wenn Stress und Belastung in die Alarmphase führen, also mit dem Vernachlässigen der eigenen Bedürfnisse, ist es an der Zeit, aktiv zu werden.
Betroffene entwickeln mehr und mehr das Gefühl des Getrieben-seins. Man kommt nicht mehr hinterher und es ist kaum noch zu schaffen, z. B. die Emails vom Vortag aufzuarbeiten. Die To-Do-Liste wird immer länger. Häufig, vor allem bei schönen Angeboten, steht der Satz im Raum: „Nein, sorry, dafür habe ich einfach keine Zeit“.
Erste körperliche Anzeichen von zu viel Stress können chronische Verspannung, Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden sein. Jetzt ist es wichtig, die Ursache zu erkennen, Burn-out als Thema anzugehen und ganz bewusst Entspannung zu suchen. Je früher das Thema Burnout und Stress in den Alltag einbezogen werden und eine gute Work-Life-Balance angestrebt wird, desto besser.
Was ist die Vorstufe zum Burnout?
Die Vorstufen zum Burnout werden von Betroffenen zunächst nicht bemerkt. Paradoxerweise fühlt sich Stress für viele Menschen zunächst ziemlich gut an: Sie sind bei der Arbeit antriebsstark, erfolgreich, stehen mitten im Leben, haben immer ein gewisses Tempo und brauchen kaum Pausen. Noch ist das Lebensgefühl gut und es gelingt, Arbeit, Familie und eigene Bedürfnisse einigermaßen unter einen Hut zu bekommen. Doch bereits dann, wenn die eigenen Bedürfnisse immer mehr hintenangestellt werden, ist die Vorstufe zum Burnout erreicht. Der Prozess zum Burnout verläuft schleichend und oft unbemerkt. Innere und äußere Faktoren spielen dabei eine Rolle: Trifft zum Beispiel ein Perfektionist, der innere Selbstzweifel hegt und dazu neigt, sich selbst stark zu kritisieren auf eine Situation mit Überforderung, mangelnder Wertschätzung, Mobbing und fehlender Unterstützung bei der Arbeit, kann der Weg vorgebahnt sein.
Wie können Sie vorbeugen?
Die gesamte Lebensführung sollte im Sinne der Selbstfürsorge auf Prävention ausgelegt sein.
Damit es gar nicht erst so weit kommt:
- Bewegung
Ein Tipp: Sie sollte Spaß machen und wirklich dazu dienen „abzuschalten und runterzukommen“. Für viele Burnout-Betroffene sind Sport und Bewegung eine erste Hilfe im Alltag. Manche Menschen müssen sich auspowern, um Kraft zu tanken, andere wiederum finden die nötige Entspannung eher im Verweilen an einem See oder im Wald. - Zeiten des Alleinseins
Wer immer wieder allein ist, spürt sich besser. Ohne Ablenkung werden Gedanken und Gefühle besser wahrgenommen. Auch die Körperwahrnehmung nimmt zu. Diese verbesserte Sensibilität beim Alleinsein kann wie ein Frühwarnradar wirken. - Guter Schlaf
Er beginnt schon mit der Abendgestaltung. Hier sollte Platz für sich selbst, die Kinder, Familie und dem Partner im positivsten Sinne sein. Auch Berührungen, Spiel und Spaß brauchen ihren Platz. Ist der Abend mit schönen Dingen erfüllt, gelingt das Einschlafen besser. - Gesunde Ernährung
Selbstfürsorge pur ist gutes, und oft auch einfaches Essen. Regional und saisonal, gute pflanzliche Öle und vorwiegend pflanzlich sollte es sein. Es braucht nicht viel Zeit, eine Mahlzeit herzustellen. Wer mag, kann zusammen mit Freunden oder der Familie kochen und essen. Bewusstes essen und die Geselligkeit genießen kann beim Auftanken helfen. - Einen Pausentag pro Woche einlegen
Einen Tag vollkommen ohne Plan. Keine Verpflichtung, weder beruflich noch privat. Und das auch noch ohne die Notwendigkeit der Rechtfertigung, dies oder jenes getan oder nicht getan zu haben… - Ständige Erreichbarkeit drosseln
Niemand muss ständig am Handy erreichbar sein. Prävention gegen drohendes Burnout bedeutet auch: Grenzen setzen lernen und im wahrsten Sinne des Wortes „abschalten“. - Bei der Arbeit „Nein“ sagen lernen
Das ist vielleicht der schwierigste Tipp im Selbstfürsorgeprogramm, den viele Mitarbeiter gerne vermeiden. Aber auch, wenn der Kollege noch so freundlich mit einem neuen, superwichtigen Aktenberg daherkommt, wäre dies ein Versuch wert: „Tut mir leid, nein. Ich kann das nicht zusätzlich leisten“. - Hilfe annehmen (lernen)
Wir alle sind Menschen mit unseren Stärken und Schwächen. Wer um Hilfe bittet bzw. sie annimmt, öffnet sich. Sich erkennen zu geben, statt Schwäche zu vermeiden, schafft Entlastung. Oft wissen die Mitmenschen nicht, dass es gerade sehr eng ist und das Fass droht, überzulaufen. Wer um Hilfe bittet und sie annimmt, ist schon ziemlich gut auf dem Weg der Prävention.
Welche Mikronährstoffe sind wichtig?
Auf dem Weg vom chronischen Stress in ein Burnout kommt so einiges aus dem Lot, auch ausgelöst durch eine immer schlechtere Ernährung. Ein Mikronährstoffmangel kann in der Folge dazu beitragen, dass Symptome wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit und auch emotionale Erschöpfung entstehen. Daher sollte besonders auf eine gute Versorgung mit Vitamin D, Vitamin C und den B-Vitaminen geachtet werden. Ein guter Tipp zum Vorbeugen sind Mikronährstoffanalysen und der Ausgleich der Defizite.
Wie kann die Pflanzenheilkunde unterstützen?
Wenn bereits eine depressive Verstimmung vorliegt, kann die Kombination aus den Heilpflanzen Johanniskraut, Baldrian und Passionsblume für mehr Lebensfreude sorgen. Sie unterstützen ein stabiles Nervenkostüm und sind auch langfristig einsetzbar. Pflanzen haben einen großen Vorteil gegenüber den synthetischen Mitteln: Es ist kein Abhängigkeitspotential bekannt. Es braucht eine Weile, bis sich die Wirkung im Körper entfaltet, doch dann können sie gut dazu beitragen, dass depressive Verstimmung und Unruhe besser bewältigt werden können.
Heilpraktikerin und Texterin. In meiner Praxis in Saarbrücken arbeite ich in den Schwerpunkten Darmgesundheit und komplementäre Onkologie. Ich habe viel Freude daran, mich mit komplexen Gesundheitsthemen auseinander zu setzen und lege Wert darauf, diese gut lesbar zu verfassen. Schon immer haben mich Gesundheit und die Pflanzen am meisten fasziniert: Der menschliche Körper mit seinen Wundern und dem Streben nach Gleichgewicht, sowie die Gewächse am Wegesrand: ihre Signaturen, Inhaltsstoffe und Wirkweisen. Als Naturheilkundlerin und Texterin zu arbeiten, und dies in der Arbeit für Pascoe zusammenzufügen, macht großen Spaß. Und das spüren hoffentlich auch Sie. Mehr erfahren
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