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Von Thomas Kammler

Hopfen (Humulus lupulus): Bierbrauen, Arzneimittel & Naturkosmetik

Hopfen

Sprechen wir über Hopfen, meinen wir in der Regel den Echten Hopfen, der auch in der Bierherstellung genutzt wird. Im Hopfen sind aber auch arzneilich wirksame Inhaltsstoffe enthalten. Er findet daher auch als Heilpflanze in pflanzlichen Arzneimitteln Verwendung. Auch im Schönheitsbereich hat man die Pflanze mittlerweile entdeckt und nutzt hier die positiven Effekte auf die Haut, beispielsweise in Naturkosmetik. Nichtsdestotrotz wird immer noch der weit überwiegende Teil der Ernte für Bier verwendet.

Was sollte man über die Pflanze Hopfen wissen?

Echter Hopfen (Humulus lupulus L.) gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Die Wildform des Hopfens findet sich nicht nur hierzulande auch in Auwäldern, in Parks und Grünanlagen, es sind zudem auch Zuchtformen verwildert. Die ausdauernde Kletterpflanze bildet hier ein dickes, weitverzweigtes und nur schwer zu beseitigendes Wurzelwerk aus (wichtig zu wissen, falls man Hopfen für den Anbau im Garten einplant). Aus dem ursprünglichen wilden Hopfen sind durch Zucht weltweit mehrere 100 Sorten entstanden.

Wo wächst wilder Hopfen?

Die Pflanzengattung Hopfen verfügt über 3 Arten, denn neben dem erstgenannten gibt es auch noch den ausschließlich in der chinesischen Provinz Yunnan vorkommenden Yunnan-Hopfen (Humulus yunnanensis Hu) sowie den Japanischen Hopfen (Humulus scandens (Lour.) Merr). Er findet sich als eingewanderte Pflanze („Neophyt“) zwar mittlerweile auch in den USA, ist aber eigentlich ebenfalls in Asien beheimatet. Ursprünglich wächst die Pflanze dort in China, Japan, Korea und Vietnam.

Hopfen weltweit: Anbau von Humulus lupulus

Die Kletterpflanze mit mehreren Metern langen Ranken wird hauptsächlich in drei Ländern weltweit angebaut: USA, Deutschland und Tschechien. In Deutschland finden sich die größten Anbaugebiete in Bayern (Hallertau mit über 83%).

Hopfenanbau: Es geht hoch hinaus

Angebaut wird der Hopfen in sogenannten Hopfengärten. Hier finden sich Gerüste mit bis zu 7 Meter hohen Rankhilfen, die der Kletterpflanze erlauben, sich hoch über dem Boden auszubreiten. Der Hopfen ist eine zweihäusige Pflanze. Das bedeutet, dass es männliche Pflanzen und weibliche Hopfenpflanzen gibt. Verwendet werden ausschließlich die weiblichen Blütenstände, die sogenannten Hopfenzapfen. Die männlichen Blüten sind im Gegensatz zu den weiblichen Blüten wirtschaftlich nicht bedeutsam.

Unter der Lupe: Inhaltsstoffe und Wirkung von Hopfen

Die weiblichen Hopfenzapfen enthalten Bitterstoffe (z.B. Humulon), die für den bitteren Geschmack sorgen. In den Blüten sind Gerbstoffe und weitere wertvolle Inhaltsstoffe zu finden. Schaut man aus der pharmakologischen Perspektive, machen besonders die enthaltenen Wirkstoffe Humulon und Lupulon Humulus lupulus zu einer Heilpflanze mit einer beruhigenden Wirkung.

Ist Hopfen essbar? Junge Triebe als Delikatesse

"Hopfenspargel" werden die jungen, von Hand geernteten Triebe der Hopfenpflanze genannt. Das früher eher als Arme-Leute-Essen geschmähte Frühlingsgemüse ist jedoch eine nussartig schmeckende Delikatesse, die wie Spargel in der Küche verwendet werden kann.

Bier und Hopfen

Ohne die Zugabe von Hopfen ist Bier nahezu undenkbar. Hopfen klärt das Bier (Gerbstoffe), verbessert den Schaum und konserviert auf natürliche Weise das Bier. Was den Geschmack angeht, ist Hopfen ebenfalls facettenreicher als man denkt. Während sogenannter "Bitterhopfen" besonders viele Bitterstoffe enthält und dem Getränk so einen bitteren Geschmack verleiht, ist beim "Aromahopfen" der Gehalt an ätherischen Ölen wichtig: Hierbei kommen außergewöhnliche Aromen zum Vorschein, beispielsweise von exotischen Früchten, Menthol oder Tee.

Hopfen in Naturkosmetik

Neben der Verwendung als Bierwürze wird Hopfen auch in der Kosmetik ein immer beliebterer Inhaltsstoff. Die Extrakte der Hopfenpflanze haben einen pflegenden, schützenden, schweißhemmenden und antimikrobiellen Effekt auf die Haut. Grund genug für uns, den Pflanzenextrakt neben sieben weiteren hochwertigen Extrakten in unsere Naturkosmetik-Linie einzubringen.

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