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Von Thomas Kammler

Gut zu wissen: Vitamin A wie Atemwege

Vitamin A

„Hasen haben gute Augen, weil sie so viele Karotten essen“. Dieser Kalauer ist alt, hat aber einen wahren Kern: Vitamin A ist tatsächlich wichtig für das Sehvermögen. Dementsprechend glauben auch viele Menschen, dass sich ein beginnender Mangel an Vitamin A in vorderster Linie durch eine Nachtblindheit zeigt. 

Was weist auf einen Vitamin-A-Mangel hin?

In Wirklichkeit zeigt sich ein Vitamin-A-Mangel allerdings zuerst ganz woanders: In den Schleimhäuten der Atemwege. Als erstes Anzeichen, lange bevor Auswirkungen auf die Sehkraft zu beobachten sind, kann ein Vitamin-A-Mangel für eine höhere Infektanfälligkeit verantwortlich sein. Vitamin A, auch als Retinol bekannt, wird in erster Linie in der Leber gespeichert. Es gibt aber auch einige Speicher außerhalb dieses Organs, darunter die Lunge und die Schleimhäute der Atemwege. Auch diese Speicher leeren sich, wenn nicht regelmäßig Vitamin A zugeführt wird. In der Lunge führt das dann möglicherweise dazu, dass das Lungengewebe nicht mehr richtig funktionsfähig ist. 

Wer ist gefährdet, einen Vitamin-A-Mangel zu bekommen?

Neben Neugeborenen, Masern-Kranken und älteren Menschen sind auch Kleinkinder mit häufigen fiebrigen Infekten gefährdet. Sind Kinder also auffällig oft erkältet, sollte man immer auch einen möglichen Vitamin-A-Mangel im Hinterkopf haben.

In welchen Nahrungsmitteln ist Vitamin A enthalten?

Vitamin A kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor, entweder als Vitamin A direkt oder aber als Vorstufen von Vitamin A, die dann umgewandelt werden. Der menschliche Körper kann nämlich Vitamin A aus sogenannten Pro-Vitaminen wie Beta-Carotin selbst herstellen. Beta-Carotin ist zum Beispiel in Möhren (man denke an die eingangs erwähnten Hasen), Spinat, Süßkartoffeln oder Grünkohl enthalten. Die beste Quelle für Vitamin A sind Innereien, vor allem die Leber, aber auch Butter und Eigelb. 

Vitamin-A-Mangel und Infektionen

Wenn Kleinkinder krank sind, steht vermutlich wenig von den genannten Vitamin-A-haltigen Nahrungsmitteln auf dem Speiseplan. Wenn die häufigen fiebrigen Infekte beginnen, sich in der Lunge zu manifestieren, sich also zum Beispiel eine spastische Bronchitis entwickelt, kann es hilfreich sein, den Vitamin-A-Spiegel kontrollieren zu lassen. Möglicherweise ist dann eine zusätzliche Einnahme von Vitamin A sinnvoll.
 

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