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Von Thomas Kammler

Ein Dunkel-Violett, das es in sich hat: die Kermesbeere (Phytolacca)

Kermesbeere Phytolacca

Im Herbst finden sich mittlerweile in vielen Gärten und Parks eindrucksvolle Stauden, die nach ihren weißen Blütenständen prächtige dunkelviolette Beeren hervorbringen: die Kermesbeere. Weltweit gibt es ungefähr 30 Arten der Gattung Phytolacca, von denen zwei besonders hervorstechen: die Asiatische Kermesbeere und ihre amerikanische Verwandte. Der Gattungsname rührt vom griechischen Wort „phyton“ für Pflanze und dem lateinischen „Lacca“ für Lack. Er bezieht sich auf die Beeren der Pflanze, die wie schwarzvioletter Lack glänzen. „Kermesbeere“ hingegen hat seinen Ursprung im persischen „qermez“ für die Farbe Rot.

Wie kann man die Kermesbeeren-Arten unterscheiden?

Kermesbeeren sind giftig, wobei sich die Giftigkeit unter den Arten unterscheidet. Die Indische Kermesbeere z.B. ist weit weniger giftig als Phytolacca americana, die Amerikanische Kermesbeere. Ihre Beeren können zu Durchfällen, Übelkeit mit Erbrechen und Atemlähmung führen. Unterscheiden kann man beide durch das Aussehen der Fruchtstände: Die bei uns mittlerweile wild-wachsende asiatische Phytolacca acinosa hat stehende, die amerikanische Verwandte hingegen hängende Fruchtstände. Wie viele andere Giftpflanzen auch wurde und wird die Amerikanische Kermesbeere entsprechend verdünnt als Heilpflanze verwendet – es kommt wie immer auf die richtige Dosis an.

Ein Neophyt mit Geschichte

Früher hat man von einigen Phytolacca-Arten Teile der Pflanze allerdings für die Nahrung benutzt (junge Blätter wurden z.B. wie Spinat zubereitet) oder um Wein eine stärkere Farbe zu verleihen. Diese Winzerpraxis wurde jedoch vom Sonnenkönig Ludwig XIV. im 17. Jahrhundert unter Androhung der Todesstrafe untersagt. Bei uns heimisch ist keine der vielen Phytolacca-Arten: Auch wenn sie sich mittlerweile recht intensiv in Gärten und Parks ausbreitet, ist sie in Mitteleuropa ein „Neophyt“, also eine eingeschleppte Pflanze.

Alternativer Medizin-Nobelpreis, Wasserschnecken und eine Tropenkrankheit

In den späten 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts erlebte Phytolacca eine kleine Renaissance in der Medizin, allerdings auf Umwegen: 1989 erhielten zwei Forscher aus Äthiopien den „Alternativen Medizinnobelpreis“. In ihrem Heimatland werden die gemahlenen getrockneten Beeren als Waschmittel benutzt. Dabei stellte man fest, dass durch das Waschen in Flüssen die dort lebenden Wasserschnecken getötet wurden – sie sind das Wirtstier für die Erreger der gefährlichen Tropenkrankheit Bilharziose.

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