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Von Thomas Kammler

Biotin: mehr als Haut & Haar

Biotin: mehr als Haut und Haar

Biotin gehört zu den Stoffen, von denen der Mensch über den Stuhl oft mehr ausscheidet als er über die Ernährung zu sich nimmt – aber wie kann das sein und woran kann man erkennen, dass man Biotin benötigt? Zunächst muss dafür die Frage geklärt werden, was diese Substanz überhaupt ist.

Was ist Biotin?

Biotin ist auch als Vitamin B7 oder Vitamin H (kann man sich gut merken mit "H" wie "Haut" und "Haar") bekannt. Laut Definition bedeutet der Begriff Vitamin, dass es sich dabei um eine natürlich vorkommende, chemische Verbindung handelt, die für uns lebenswichtig ist, aber nicht selbst von unserem Körper hergestellt werden kann. Gespeichert werden kann es wie die anderen wasserlöslichen Vitamine (Vitamin C oder die meisten der Vitamine des Vitamin-B-Komplexes) vom Körper nicht bzw. nur sehr eingeschränkt.  Wir sind also auf die regelmäßige Zufuhr von außen angewiesen, um ausreichend mit Biotin versorgt zu sein. Eine unzureichende Versorgung kann sich z.B. durch brüchige Nägel oder sprödes Haar zeigen.

Biotin-Zufuhr im Zusammenhang mit dem Thema Ernährung: In welchen Lebensmitteln ist es enthalten?

Biotin ist zwar in vielen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, allerdings nur in sehr geringen Mengen. Beispielsweise enthalten folgende Lebensmittel je 100 g folgende Menge an Biotin:

  • Trockenhefe - 200 μg
  • Rinderleber - 103 μg
  • Eigelb - 50 μg
  • Haferflocken - 20 μg
  • Walnüsse - 19 μg
  • ungeschälter Reis - 12 μg
  • Weizen-Vollkornmehl - 8 μg
  • Fisch - 7 μg
  • Spinat - 6 μg
  • Rind- und Schweinefleisch - 5 μg
  • Äpfel - 1 μg


Biotin und der Magen-Darm-Trakt

Verschiedene Darmbakterien produzieren B-Vitamine u.a. Biotin. Interessant in diesem Zusammenhang: Je nachdem, wie unsere Darmflora zusammengesetzt ist, wird also eventuell sogar mehr Biotin von unseren Darmbakterien produziert und ausgeschieden, als über die Nahrung aufgenommen wird. Es wird vermutet, dass unser Körper einen Teil dieses selbstproduzierten Biotins verwerten kann, man weiß jedoch nicht, wie viel das ist. In jedem Fall spielt die Zusammensetzung der Darmflora auch eine Rolle für die Versorgung mit B-Vitaminen wie Biotin.

Wieviel Biotin braucht der Mensch?

 Für Säuglinge bis 12 Monate wird die benötigte Menge mit 5-10 μg/Tag angenommen. Kleinkinder und Kinder bis zu 7 Jahren sollen 10-15 μg/Tag zu sich nehmen, Kinder ab 7 Jahren 12-20 μg/Tag und im Alter von 10-13 Jahre 20-30 μg/Tag. Jugendliche von 13-15 wird empfohlen 25-35 μg/Tag mit der Nahrung aufzunehmen. Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung geht von geschätzten 30-60 µg für Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene aus1. 

Wofür braucht der Körper Biotin?

Viele Kosmetikprodukte werben mit Biotin, das wir es für gesunde Haut, feste Fingernägel und gesunde Haare brauchen würden. Ist an dieser Auslobung als Beauty-Vitamin etwas dran? Gibt es wirklich diese positive Wirkung für schöne Haut, schönes gesundes Haar und feste Nägel oder doch nur Werbung? Fest steht: Als Bestandteil vieler Enzyme spielt es im Stoffwechsel des menschlichen Körpers eine bedeutende Rolle. 

Zusammengefasst heißt das: Es ist an vielen allgemeinen Körperfunktionen beteiligt und trägt damit bei zu einer normalen Funktionsfähigkeit von:

  • Energiestoffwechsel,
  • Psyche und Nervensystem sowie
  • Makronährstoff-Kreislauf

Außerdem dient es der Erhaltung des gesunden Normalzustandes von:

  • Haaren,
  • Haut und
  • Schleimhäuten (unter anderem auch der Darmschleimhaut)

Biotin in Pascoflorin

Da Biotin unter anderem zur Aufrechterhaltung einer normalen Darmschleimhaut dient, ist es ein Bestandteil von Pascoflorin®. Neben 9 lebenden, vermehrungsfähigen Bakterienstämmen enthält jede der 60 magensaftresistenten Kapseln 25 µg Biotin. Das entspricht 50 % der von der EU empfohlenen Tagesverzehrsmenge, bei zwei Kapseln 100 %. 

1 Dach_Biotin - ÖGE (oege.at)
 

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