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Naturmedizinischer Wirkstoff Blauer Hahnenfuß

Blauer Hahnenfuß
Wissenschaftlicher Name:Caulophyllum thalictroides
Familie: Berberitzengewächse
Gattung:Caulophyllum
Trivialname(n) und Synonyme:Löwenblatt, Frauenwurz, Leontice thalictroides

 

Blauer Hahnenfuß

Die deutsche Bezeichnung Hahnenfuß ist eher verwirrend. Caulophyllum ist nur entfernt verwandt mit den Hahnenfußgewächsen, von denen wir verschiedene gelb blühende Vertreter sehr häufig auf unseren Wiesen finden. Viel enger verwandt ist Caulophyllum mit unserer heimischen Berberitze. 

Caulophyllum thalictroides bevorzugt schattige Standorte, feuchte Buchten und Hänge. Sie kommt aber in Europa gar nicht vor, sondern nur im südöstlichen Nordamerika. Man findet sie von Manitoba und Oklahoma im Osten bis zum Atlantischen Ozean. Dort gehört sie zu den traditionellen Heilkräutern der Indianer. Sie ist als Squaw Root bekannt und ein sehr geschätztes Frauenmittel.

 

Wie sieht die Pflanze aus und was bedeuten die Namen?

Caulophyllum thalictroides wird nur etwa 30 cm hoch. Sie hat ein knolliges Rhizom. Ein weiterer Name für die Pflanze ist "Stengelblatt". Genau wie der lateinische Name "Caulophyllum" deutet auch der Name Stengelblatt auf die botanische Eigenart hin, dass der Stengel (caulos) nur ein einziges großes Blatt (phyllon) trägt. Dieses Blatt ist groß und dreizweigig. Die bläulich-grünen Fiederblättchen erinnern an die Blätter der Wiesenraute (Thalictrum). Das ist der Grund für den Namensteil thalictroides, denn -oid steht für -ähnlich. Die Blüten sind unscheinbar gelblich-grün und in Trauben mit je 12-15 Einzelblüten angeordnet. Das Blau im Namen kommt von den Früchten. Diese sind beerenähnlich und tatsächlich blau. Sie wurden wohl auch schon als Kaffee-Ersatz verwendet.

 

Caulophyllum als Heilpflanze

In der traditionellen Heilkunde der nordamerikanischen Indianer wurde der Wurzelstock vielfältig verwendet, v.a. aber als Frauenmittel. Die getrockneten Rhizome und Wurzeln von Caulophyllum kamen unter der Bezeichnung Caulophylli radix aber nicht nur in Nordamerika, sondern auch in Großbritannien als pflanzliches Arzneimittel zum Einsatz. Bis ins 20. Jahrhundert galten die Wurzeln dort als wichtiges Heilmittel bei Regelschmerzen, Regelstörungen, aber auch rund um Schwangerschaft und Geburt. Man nutzte ihre heilsamen Kräfte z.B. bei mangelhafter Wehen-Tätigkeit, Schmerzen und krampfartigen Nachwehen. 

Darüber hinaus wurde die Wurzel aber auch bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Nicht zuletzt nutzte man sie als Diuretikum, also harntreibendes Mittel. Diuretika werden beispielsweise bei Nieren- und Blasen-Entzündungen bzw. Harnwegsinfekten angewandt. Zusammen mit anderen Pflanzen war die Squaw Root auch Bestandteil von Mischungen zur Verhütung und Abtreibung. 

Heute gilt der Einsatz der Pflanze in der Phytotherapie als obsolet. Homöopathisch aufbereitet ist Caulophyllum thalictroides aber nach wie vor ein wichtiges und beliebtes Arzneimittel. 

Es gibt verschiedenen Darreichungsformen der homöopathischen Mittel. Als Einzelmittel in verschiedenen Potenzen wird Caulophyllum meist in Form von Globuli in der Apotheke angeboten. 

Globuli sind die für die Homöopathie typischen kleinen Streukügelchen aus Zucker, die umgangssprachlich fälschlicherweise schon fast als Synonym für die Homöopathie gelten. Bei den Globuli handelt es sich meist um so genannte registrierte homöopathische Arzneimittel. Das bedeutet, dass sie nach den Regeln der Klassischen Homöopathie hergestellt und angewandt werden. Deshalb wird in der Packungsbeilage kein Anwendungsbereich angegeben. Der Arzt oder Heilpraktiker, eventuell auch die Hebamme empfehlen diese Mittel, wenn sie aus ihrer Sicht zu den Beschwerden des Patienten passen. Sie müssen dann auch eine bestimmte Potenz auswählen. Diese erkennt man an dem C bzw. D kombiniert mit einer Zahl nach dem Namen des Arzneimittels. Im Falle von Caulophyllum thalictroides wird sehr häufig die Potenz D6 verwendet.

Es gibt aber auch so genannte zugelassene homöopathische Arzneimittel, auf denen ein Anwendungsbereich ausgewiesen ist. Dabei handelt es sich um homöopathische Komplexmittel, in denen mehrere homöopathische Einzelmittel miteinander kombiniert werden, die alle die gleiche Wirkrichtung haben. Da Caulophyllum thalictroides einen starken Bezug zu den weiblichen Geschlechtsorganen hat, wird es häufig mit anderen typischen Frauenmitteln wie beispielsweise Pulsatilla oder Cimicifuga kombiniert. Je nachdem, mit welchen weiteren Mitteln solch ein Komplexmittel kombiniert ist, dient es beispielsweise zur sanften Regulation des Zyklus und zur Linderung von Regelbeschwerden. 

Caulophyllum thalictroides ist aber auch Bestandteil von Komplexmitteln, die bei chronischen Erkrankungen, insbesondere rheumatischen Erkrankungen der kleinen Gelenke zum Einsatz kommen.

Insbesondere die Komplexmittel werden selten als Globuli angeboten. Üblicher sind andere Darreichungsformen wie Tropfen, Tabletten oder sogar Injektionen. Sie erhalten diese Arzneimittel in Ihrer Apotheke. Lassen Sie sich dort oder von Ihrem naturheilkundlich orientierten Arzt oder Heilpraktiker beraten, ob und welche Mittel für Sie geeignet sind.

Der sprechende Wirkstoffkompass

Erfahren Sie mehr zum Blauen Hahnenfuß in einem kurzen Clip mit Arzt und Apotheker Dr. Peter Reinhard.

Homöopathische Anwendung von Blauer Hahnenfuß

der Entspannende unterstützt bei:

  • Regelbeschwerden
  • bei Erschöpfung
  • entzündlicher Gelenkerkrankung - v.a. der Finger und Zehen
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Bitte beachten Sie: Alles, was die Gesundheit unterstützen kann, kann ihr auch schaden. Häufig ist das eine Frage der Dosis oder der Verträglichkeit mit anderen Arzneimitteln und möglicherweise bestehenden Grunderkrankungen. Dieses Wirkstoff-Porträt nennt nicht alle Eigenschaften, die bei der arzneilichen Anwendung beachtet werden müssen. Lassen Sie sich daher über mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker beraten und lesen Sie die Packungsbeilagen von Arzneimitteln.

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