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Pascoe Studie 2017: Ich klick‘ mich gesund: Die virtuelle Pilgerreise

Pascoe-Akademie - Praxiswissen für Alle: die erste Online-Akademie für Naturmedizin

Köln/Gießen im Januar 2017: „Ich hab‘ da was, das sieht merkwürdig aus. Das google ich mal schnell.“ Heutzutage ist es zur Regel geworden, sowohl zu kleinen als auch zu ernsthaften Beschwerden im Internet zu recherchieren. 

Was treibt Patienten „ins Netz“ und wie gehen sie bei ihrer Suche vor? Was erleichtert, was erschwert die Suche? Und: Wonach suchen Patienten bei der Online-Recherche rund um ihre Gesundheit und was empfinden sie dabei?

Im Auftrag von Pascoe Naturmedizin hat sich das Kölner rheingold institut in einer umfangreichen Studie tiefenpsychologisch erstmals dem Thema (Heils-) Suche im Netz genähert. Dabei zeigte sich, dass im Krankheitsfall das Internet das zentrale Auffangnetz für die Menschen wird. „Bei der Recherche im Internet geht es den Patienten um viel mehr als um Informationsgewinn. Das Netz wird zum Schauplatz einer umfassenden (Heils-)Suche, die noch vor einigen Jahren in der analogen Welt der Arzt- und Heilpraktikerpraxen betrieben wurde“, erläutert Stephan Grünewald, Diplom-Psychologe und Mitbegründer des rheingold institut Köln, das Phänomen. In der analogen Welt der Arztpraxen und Krankenhäuser vermissen Patienten oft die Zeit, das Verständnis und den Zuspruch, den sie in ihrer Verfassung dringend benötigen.

„Google hat somit für viele Menschen heute den Nimbus eines potentiellen Heilsbringers und bedient unterschwellige religiöse Motive und Sehnsüchte. Selbst für versierte Internet-Nutzer ist Google die erste Instanz und aller Suche Anfang“, so Grünewald.

Google-Vorschläge werden bereitwillig aufgegriffen und weiterverfolgt. Das, was Google bei einer Recherche nicht anzeigt, existiert für die User nicht, es ist sinnbildlich nicht Bestandteil der analogen Welt.

In der repräsentativen Studie wird weiter deutlich, dass es bei der Internetrecherche in der sonst so beschleunigten, virtuellen Welt nicht so schnell zugehen soll. „Prompte Heilung auf Knopfdruck wird von den Patienten weder erwartet noch gewünscht. Sie wissen, dass Heilung Zeit braucht und sind bereit, diese Zeit zu investieren“, unterstreicht Birgit Langebartels, Diplom-Psychologin und Leiterin der Studie beim rheingold institut Köln, die Erkenntnisse.

Eine visuelle Zusammenfassung der Pressekonferenz sehen Sie auch im Youtube Kanal von Pascoe Naturmedizin.

Charakter einer Pilgerreise

Auch im virtuellen Raum machen sich Patienten auf einen langen beschwerlichen Weg. Angetrieben von dem Wunsch, dass es ihnen am Ende der Reise besser geht, sind sie bereit, sich mit Fremdem auseinanderzusetzen, viele Umwege zu gehen, bei der Recherche buchstäblich Höhen und Tiefen zu durchschreiten. Um den Menschen bei dieser virtuellen Pilgerreise zu begleiten und Hilfestellungen zu leisten, muss eine Website weit mehr als Diagnosen anbieten „Die Suchenden möchten sich als ganzer Mensch wahrgenommen fühlen, mit all ihren Sorgen, Nöten und auch Sehnsüchten. Die virtuelle Pilgerreise ist erst dann an ihrem Ende angelangt, wenn sich der Mensch wiedergefunden, verstanden und das Gefühl hat, sich mit neuem Mut seinem Alltag zuwenden zu können“, unterstreicht Stephan Grünewald.

Die Pascoe Studie 2017 „Ich klick‘ mich gesund: Die virtuelle Pilgerreise“ ermittelte sechs Erfolgsaspekte, die die Reise der Patienten im Netz veranschaulichen:

  1. Trost und Verständnis: Dem Patienten das Gefühl geben, gesehen zu werden und sich aufgehoben zu fühlen.
  2. Den Suchenden stärken: Verwendung verständlicher Fachbegriffe und selbsterklärender Schaubilder, sowie klare Strukturen und Übersichten, um Orientierung zu schaffen.
  3. Behandlungsoptionen und Fallbeispiele aufzeigen: Der Webseitenanbieter erfüllt damit den Wunsch der Menschen ‚unterwegs‘ Wunderheilungen und Schicksalsschlägen zu begegnen.
  4. Brücken bauen zum realen und analogen Alltag: Durch Hotlines und Angebote einen konkreten Austausch ermöglichen, z.B. durch reale Personen, die auf E-Mails und Fragen antworten.
  5. Fallgeschichten und körpernahe Symptomabfragen: Fotos von Symptomen helfen den Patienten bei einem Abgleich mit den eigenen Beschwerden, einem Sich-vertraut-werden und Sich-verstehen-lernen.
  6. Suche braucht ihren Umsatz: Tipps, Empfehlungen oder Ratschläge sollen praktikabel und verständlich sein. Konkrete Alltagshilfen runden die Hilfe der Heilssuchenden im Netz ab.
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